Mittwoch, 9. Juli 2014

Krambamboli - einmal die Auswechselspieler, bitte!

Ohja, das war Geschichtsfußball, Entsetzen pur in Brasilien beim 7:1, während bei mir im Bad die ersten Drittel-Kunstbrut-Küken bereits friedlich schliefen und sich auch von den Raketen und dem Feuerwerk draußen nicht stören ließen.
Fußball ist trotz ihrer trikotfarbenen Flauschbefiederug kein Thema, vielmehr fragt man sich: was sind das für grüne Punkte im gelben Ei?

Austradotten sind geschlüpft

Rotkehlchens-Cleopatras-Morphines Küken - fünf an der Zahl - haben das Licht jenseits der Eierschale erblickt. Und entgegen unserer guten Naturbrutgewohnheit, die ich nur in wenigen Not- und Ausnahmefällen durchbreche, war es für alle das Kunstlicht meines Bades. (Zum Glück habe ich drei Bäder....)

 Und jetzt rollt der Flauscheball - einmal quer durch die Badewanne.
Bis ich endlich die optimierte Wärme hergestellt hatte, war es ganz schön heikel - die Kunstglucke, die ich regulär erworben hatte, hat die Wanne auf 41°C aufgeheizt - kurz vor knapp also wieder ausgeschaltet und den Brüteraufsatz zweckentfremdet, jetzt schlummert wieder alles.

Das sind also unsere Auswechselspieler in der Hühnermannschaft (40 Freunde sollt Ihr sein. Achnee, das war Alibaba...), die leider/ zum Glück bei Mutterglucke Hedwig im Schwarzwald bei Fischbach unterkommen.

Der unwissende Leser fragt: warum?

Ja, lieber unwissender Leser, die Frage ist berechtigt und verständlich. Warum zieht sie fünf Küken im Brüter auf, um sie dann wegzugeben?
Nun, die Antwort ist einleuchtend und klärt sich durch eine geschichte, die ich Euch hier bisher vorenthalten hatte (wegen des Schutzes diversester Persönlichkeitsrechte).

Vor etwa drei Wochen, also um genau zu sein vor genau drei Wochen und einem Tag, wurde ich um Hilfe gebeten. Eine Glucle, die sich später als eigentlich zwei Glucken herausstellte, brütete seit sage und schreibe zwei Monaten. Man stelle sich vor: kein frühling, kein Sommer, keine Sonne - nur Nest.

Tragischerweise brütete sie auf Nichts (wahlweise auch unbefruchteten Eiern), weil das Frauchen, unwissend ob des nötigen Entgluckens, die Damen brüten ließ.

Über acht Wochen, mehr als zwei Monate - in einem Nest zu zweit... das war NICHT GUT!
Nun, da bereits die Ersten post-Morpheus-Eier entstanden waren, also die ersten Post-Morpheus ÜBERHAUPT, war ich schnell entschlossen
Also, frei nach Bertolt Brecht:

Ja ,mach nur einen Plan...

 .... und offerierte derer sechs, um die vermeintlichen Glucken wenigstens in die Nähe eines Erfolgs zu geleiten. die vor zwei Wochen geschlüpften Küken von Lotta sollten dann, sofern die Gluckenkräfte reichten, herhalten müssen und zur Adoption freigegeben werden.

SO der PLAN.
Die Wirklichkeit war GANZ anders:

... gebrütet wird hier nicht!

 Die Glucken waren nicht nur gluckend, sondern auch verfederlingt und vermilbt. Das sah ich bei meiner Kraft-Inspektion, als ich mir ein Bild machen wollte, ob die Damen kräftig genug sein würden, die Küken, die ich ihnen anzuvertrauen gedachte, aufzuziehen.
Also her mit AniForte® Milben-Stop Puder 2 kg + Puderflasche (rein biologisch auch für Biobetriebe sowie gegen Flöhe usw. geeignet!)
 und Insektizid, Verminex und neuer Streu, die Hühner eingepudert (ich sah aus wie ein Bäckerlehrling im ersten Jahr) und...
aus war's dank neu gewonnener Lebenskraft mit Glucken. Eier angebrütet? Egal, sagten die Damen, lass mich endlich in der Sonne baden!

... und mach dann noch nen zweiten Plan

Da saß ich also mit den sechs Eiern, habe sie geschiert und festgestellt, dass fünf davon echt Potenzial hatten. Absterben lassen? Quasi abtreiben? Obwohl ich Möglichkeiten habe?
Und der Urlaub? Ich hatte alles so detailliert geplant, jeden Schlupftermin, den Verkauf der Hähnchen und Hennen, den Schlachttermin. Und jetzt DAS!

(doch halt DEN möglichst schlicht!)

Die Hilfe sitzt im Schwarzwald, wo die liebe Frau aus der Nähe des Dorfes Fischbach, also aus dem Nachbardorf von Fischbach, zeitgleich eine Henne (Hedwig) am Brüten, die Tage am Schlüpfen (die Eier) und dann hoffentlich am Glucken hat und haben wird.
Am Freitag werden wir also auf dem Weg in den Urlaub unsere fünf Auswechselspieler dort abladen, unter Hedwigs Fittiche anvertrauen und dann TOTAL ENTSPANNT wellnessen, während hier...

ach, was dann hier gewesen sein wird, schreibe ich, wenn ich wieder da bin :-)

Bis dahin: unsere Auswechselspieler!





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